Rückblick: Treffen des IAF Steering Committee 2020

Als neues Mitglied des sechsköpfigen Steering Committees des International Abrahamitic Forum (IAF) fuhr Rachel de Boor, Projektmitarbeiterin in den Dialogperspektiven und Koordinatorin des jüdisch-muslimischen Think Tanks Karov-Qareeb, nach Heppenheim, um im Martin-Buber-Haus am Jahrestreffen teilzunehmen. Rachel de Boor löst Prof. Frederek Musall im Steering Committee ab. Jeweils zwei jüdische, muslimische und christliche Personen aus insgesamt fünf verschiedenen Ländern (Iran, USA, Italien, Singapur und Deutschland) berieten über zukünftige Aktivitäten und bereiteten dabei einen Beitrag zur geplanten Konferenz im Juni 2020 in Bratislawa des International Council of Christians and Jews (ICCJ) zum Thema: „Stories We Live By: Relating to the Self and Other“ vor, bei der das IAF Impulse zum christlich-jüdisch-muslimischen Gespräch einbringen wird.

Im Nachdenken über ein mögliches Narrativ, welches trialogisch bespielt werden kann, entstand eine kontroverse Diskussion zur Rolle Abrahams als „Vater“ der drei vertretenden Religionen. Die Feststellung, welche Qualitäten ihm jeweils anders zugeschrieben werden und was dies über die Verschiedenheit der Traditionen aussagt, führte zu der Entscheidung, sich längerfristig kritisch mit dem eigenen Namen – Abrahamitisches Forum – auseinandersetzen zu wollen und ihn, Abraham, als Schwerpunktthema zu wählen.
Zudem begleitete die Gruppe Rabbiner Prof. Reuven Firestone zu einem Vortrag, welchen er im Rahmen einer Ringvorlesung zu „Religiöse Konflikte – Religion und Konflikt – Religion und Gewalt“ an der Universität Frankfurt hielt. Er sprach über „Born into a Violent World: The Birth-Pangs of Religion and their Impact on Religious Relations“ und äußerte als Fazit seinen Wunsch, der gleichzeitig als mögliches Ziel gelten kann, auf welches interreligiöse Gespräche hinwirken können und sollten:

„dass man einander gegenseitig sagen kann: ‚Deine Religion klingt interessant und ich schätze dich, aber ich mag meine Religion trotzdem mehr.‘, ohne damit Irritationen auszulösen“.

Kritikfähigkeit und Herzlichkeit im interreligiösen Rahmen – sozusagen herzhafte und süße Kritik gleichermaßen – daran arbeitet nicht nur das International Abrahamitic Forum, sondern natürlich weiterhin die Dialogperspektiven.

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