Rückblick: Gemeinsam gegen Antisemitismus. Für eine offene und plurale Gesellschaft

Am 5. November 2019 wurde ein Stipendiat des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks (ELES) und Teilnehmer der Dialogperspektiven in einem Freiburger Fitnesscenter antisemitisch angegriffen und beleidigt. Als Reaktion darauf lud ELES gemeinsam mit den Dialogperspektiven aktuelle und ehemalige Stipendiat_innen aller 13 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Begabtenförderungswerke zu einer spontanen Solidaritätsveranstaltung nach Freiburg ein. Rund 180 Gäste kamen am 09. November 2019 im Neuen Gewerkschaftshaus zusammen. Sie setzten ein Zeichen gegen Antisemitismus und für die plurale Gesellschaft und zeigten ihre Solidarität mit dem betroffenen Stipendiaten Samuel. Zu den Gästen der Veranstaltung gehörten Martin Horn, Oberbürgermeister von Freiburg, sowie Vertreter_innen der Begabtenförderungswerke. Michael Blume, Beauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus, hatte die Schirmherrschaft übernommen. Zum Abschluss feierten die Anweisenden das Ende des Shabbat, Havdala, angeleitet von Samuel.

Samuel betonte in seiner Begrüßung:

„Es bedeutet mir sehr viel, hier so viele Mitstipendiatinnen und Mitstipendiaten zu sehen und ich danke Euch für die Unterstützung! Das, was mir passiert ist, ist kein Einzelfall. Wehrt euch, unterstützt andere, zeigt Zivilcourage, wo immer ihr Hass und Gewalt begegnet.“

Dr. Michael Blume versicherte dem betroffenen Stipendiaten seine Solidarität. Blume erklärte:

„Ich bin dankbar, dass dieser Vorfall auch als Aufruf zur Solidarität verstanden wurde. Antisemitische Angriffe sind auch, aber nicht nur ein Thema der Polizei, sondern eine Frage des Zusammenhalts der Gesellschaft.“

Blume kündigte an, 2020 mit ELES im Rahmen gemeinsamer, werkübergreifender Veranstaltungen gegen Antisemitismus, Religion- und Menschenfeindlichkeit kämpfen zu werden.

Jo Frank, Geschäftsführer von ELES, dankte für die breite Unterstützung:

„Dass wir in so kurzer Zeit eine Veranstaltung mit allen 13 Werken organisieren konnten, zeigt, wie gut und eng die Begabtenförderungswerke zusammenarbeiten. Die Werke unterstützen besonders begabte und besonderes engagierte Studierende und Promovierende. Dass so viele dieser jungen Menschen sich mit Samuel solidarisch zeigen beweist, dass sie füreinander und für eine offene Gesellschaft eintreten und Verantwortung übernehmen.“

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