Rückblick: Ehemaligen-Treffen 2023

Im Rahmen des diesjährigen Alumni-Treffen begaben sich ehemalige Teilnehmer*innen verschiedener Generationen vom 17. bis 20. August auf eine gemeinsame Reise in Portugals ambivalente Vergangenheit und Gegenwart. Unter dem Titel „Lost & Found. Re-visiting Cultures of Rememberance in Lisbon“ erkundeten sie (un-)sichtbare Spuren kolonialer und sephardisch-jüdischer Geschichte in Lissabon, vernetzten sich mit europäischen Aktivist*innen und Multiplikator*innen, die zu unterschiedlichen Perspektiven portugiesischer und europäischer Erinnerungskultur arbeiten und forschen.

Das diesjährige Alumni-Treffen war eine Folgeveranstaltung zum Workshop “I’m now in the mirror and where am I? A reflection on the memory culture in Portugal” von Dr. Cátia Severino im Rahmen des Herbstseminars 2021 in Potsdam, angeregt von unserem Alumnus Ben.

In Lectures mit Dr. Cátia Severino und Evalina Dias von der DJASS Afrodescentes Association erhielten die Teilnehmer*innen Einblicke in die Spuren der kolonialen Vergangenheit und Gegenwart Lissabons, die Kämpfe um Denkmäler für die versklavten Menschen in Lissabon und diskutierten darüber, wie verschiedene gesellschaftliche Gruppen Teil ihrer Selbsterzählung sein können (oder auch nicht) und wie Erinnerungskultur hier Narrative festigen und verstetigen kann. „Als Aktivistin und Akademikerin ist die Möglichkeit, neue Perspektiven zu erforschen und Fragen zu unserer Gesellschaft zu stellen, eng verknüpft damit, besser zu verstehen, wer wir sind und wo wir in dieser komplexen Welt stehen“, beschreibt Dr. Cátia Severino hierbei ihre Motivation, sich im Rahmen des Alumni-Treffens diesen Fragestellungen zu widmen.

Bei einer Führung mit Luciano Waldman vom Jewish Community Center konnten die Teilnehmer*innen die jüdische Geschichte und ihre Spuren im Stadtbild von Lissabon erkunden. Abgerundet wurde das Programm durch einen gemeinsam vorbereitetes Abendessen zum Shabbat.

Mit dem Alumni-Treffen in Lissabon wurde nicht nur eine tiefergehende Vernetzung innerhalb des Ehemaligen-Netzwerkes ermöglicht, sondern auch eine europäische Perspektive auf Erinnerungskultur gestärkt. Zu diesem Anlass war auch eine Kollegin der Coalition for Pluralistic Public Discourse (CPPD) mit vor Ort, um die Europäisierung des Netzwerkes für Erinnerungskultur weiter voranzutreiben.

Fotos: Whitney Nosakhara

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