Rückblick: Besuch von Olaf Scholz im Alexander Haus in Groß Glienicke

Historischer Ort wird Zentrum für zukunftsweisendes interreligiöses Dialogprojekt und europäischen Führungskräftenachwuchs

Am 14. August 2023 besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz das Alexander Haus in Groß Glienicke. „Wichtig, bedeutend und unbedingt unterstützenswert“, so fasste der Bundeskanzler seine Eindrücke vom Alexander Haus zusammen.

Das Alexander Haus in Groß Glienicke steht für die Geschichte eines Ortes, aber symbolisch auch für die Geschichte Deutschlands. Was früher als Sommerhaus der Familie Alexander der „Seelenort“ (Elsie Alexander) für eine jüdische Familie war, die 1936 aus Deutschland fliehen musste, wurde nach dem Bau der Mauer ein symbolträchtiger Ort für die Trennung Deutschlands. Gemeinsam mit der Community vor Ort sowie regionalen, nationalen und europäischen Partner*innen wird das Alexander Haus zu einem einmaligen Erinnerungs-, Lern- und Diskursort des interreligiös-weltanschaulichen Dialogs entwickelt. Olaf Scholz zeigte sich beeindruckt von den Plänen für ein vom internationalen Star-Architekten David Chipperfield entworfenen Seminarhaus, das als Zentrum für einen europäischen interreligiös-weltanschaulichen Dialog dienen soll.

Während seines Besuchs führte Olaf Scholz intensive Gespräche mit jungen europäischen Führungskräften, die sich leidenschaftlich für den interreligiös-weltanschaulichen Dialog einsetzen. Sie diskutierten die Notwendigkeit eines offenen Austauschs, um die Vielfalt der Glaubensrichtungen und Weltanschauungen besser zu verstehen und gemeinsam an Lösungen für globale Herausforderungen zu arbeiten.

„Eine besondere Rolle für das Gelingen unserer Arbeit spielen Orte wie das Alexander Haus“, sagte Hannan Salamat, Vorstand der Dialogperspektiven, „Zukunft gestalten braucht Safe Spaces, die zu Brave Spaces werden. Und das ist die Vision des Alexander Haus“.

„Für das Land Brandenburg ist es eine besondere Freude, sich am Gelingen des Alexander Haus beteiligen zu können, einem Ort, der auf einmalige Weise Geschichte, Gegenwart und Zukunft verbindet“, so Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Brandenburg.

In seiner Ansprache betonte Thomas Harding, Nachfahre der Familie Alexander, die Bedeutung des Alexander Haus für eine offene und tolerante Gesellschaft: „Das Alexander Haus kann eine wegweisende Plattform sein, die Menschen aus ganz Europa zusammenbringt. Ich bin beeindruckt von der Energie und dem Engagement der Menschen, die hier zusammenkommen, um einen Raum für einen fruchtbaren und respektvollen Dialog zu schaffen.“

Über das Alexander Haus:

Das Alexander Haus wurde 1927 für die Berliner Familie Alexander als Sommerhaus erbaut. Nachdem die jüdische Familie 1936 vor den Nationalsozialist*innen nach England fliehen musste, bezog Will Meisel, Verleger und NSDAP-Mitglied, bis 1952 das Haus. Zwischen 1953 und 2003 wohnten zeitweilig mehrere Familien gleichzeitig dort, während das Haus 1961 durch den Bau der Berliner Mauer quer über das Gelände vom See getrennt wurde. Nach 2003 zerfiel das Haus durch Leerstand und Vandalismus. Der britische Journalist und Autor Thomas Harding („Das Sommerhaus am See“), Großenkel von Alfred Alexander, begann 2013 mit der Recherche zur Geschichte des Hauses und gründete mit engagierten Groß Glienicker Bürger*innen den Alexander Haus e. V. Das Alexander Haus wurde 2023 mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz gewürdigt.

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