76 junge Europäer*innen nehmen am neuen Programmjahr der Dialogperspektiven teil. Erstes Treffen im Oktober in Thüringen.
Für das neue Programmjahr der Dialogperspektiven. Religionen und Weltanschauungen im Gespräch haben sich rund 400 Studierende und Promovierende aus ganz Europa beworben. Ausgewählt wurden 76 Teilnehmer*innen, aus 16 Ländern. Ab dem 7. Oktober 2020 treffen sie sich in Weimar zum ersten gemeinsamen Seminar.
„Das enorme Interesse zeigt, dass junge Europäer*innen ein großes Bedürfnis nach Austausch über gesellschaftspolitische Themen in Verbindung mit Religion und Weltanschauung haben. Unser Programm gibt den Teilnehmenden den dringend benötigten Raum für Gespräch und Analyse. Ich freue mich, dass wir die Dialogperspektiven in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt als wichtige europäische Plattform und zur Stärkung und Verteidigung der europäischen Zivilgesellschaft weiter ausbauen können“, erklärt Jo Frank, Projektleiter.
„Verständigung und Zusammenarbeit sind heute wichtiger denn je. Die Dialogperspektiven bilden künftige europäische Führungskräfte zu Expertinnen und Experten eines neuen gesellschaftsorientierten interreligiös-weltanschaulichen Dialogs aus, der praxisorientiert Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit entwickelt. So knüpft das Programm belastbare Netzwerke zwischen Ländern und Gemeinschaften und schafft die Grundlage für ein besseres Miteinander in Europa. Das spart Kontroversen überhaupt nicht aus. Freiheit kann nur in einem Klima der Weltoffenheit, der Vielfalt und des Respekts gedeihen. Das unterstützen wir aus Überzeugung“, erläutert Michael Roth, Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt.
Mit dem Herbstseminar (7. bis 11. Oktober 2020) beginnt die einjährige Zusammenarbeit der jungen Europäer*innen. Thema der fünftägigen Veranstaltung im Hybridformat ist „Religion and Identity: Understanding of Self, External Attributions, and Collective Identities“. Die Workshops und Lectures beschäftigen sich u. a. mit Verschwörungsmythen in Zeiten der COVID-19-Pandemie, Außenpolitik und Religion in Europa oder „Queering Religion – Religion and Gender“.
Die gemeinsame religiöse Praxis ist wesentlicher Bestandteil des Seminars. Zum Programm gehören u. a. ein christlicher Gottesdienst, der alle Denominationen und queere Positionen einschließt, ein Freitagsgebet sowie ein Shabbat-Gottesdienst. Die religiösen Begleiter*innen sind Rabbiner Max Feldhake, die Pfarrerin Kerstin Söderblom und die Islamwissenschaftlerin Ayşe Başol.
Das nächste Seminar „Luxembourg – Religious Diversity and the Socio-Political Responsibility of Religious Communities in the Centre of Europe” findet im März 2021 statt. Die internationale Konferenz zum Abschluss des Programmjahres ist für Juni 2021 geplant. Im Rahmen der Konferenz werden die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit für eine breite Öffentlichkeit sichtbar gemacht.
Dialogperspektiven. Religionen und Weltanschauungen im Gespräch ist ein Programm der Leo Baeck Foundation. Seit 2019 wird es mit Unterstützung des Auswärtigen Amts als europäische Plattform ausgebaut. Das Programm richtet sich an europäische Studierende und Promovierende aus den EU-Ländern und Großbritannien. Seit 2015 kamen im Rahmen des Programms über 200 Studierende und Promovierende unterschiedlichster religiöser und weltanschaulicher Orientierungen zusammen.
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