Podiumsdiskussion: „Demokratisiert Euch! Zu den Chancen gesellschaftlicher Politisierung gegen den Rechtsruck“

23. Januar 2019, Villa Elisabeth, Invalidenstraße 3, Berlin-Mitte

 

Am 23. Januar 2019 um 19 Uhr findet in der Villa Elisabeth in Berlin die sechste Podiumsdiskussion im Rahmen des Programms „Dialogperspektiven. Religionen und Weltanschauungen im Gespräch“ statt. Anlässlich dieser Podiumsdiskussionen kommen renommierte Expert_innen des interreligiösen Dialogs mit Teilnehmer_innen der Dialogperspektiven zu aktuellen Fragen des Diskurses um die Rolle von Religionen und Weltanschauungen in der Gesellschaft ins Gespräch.

 

 

Am 23. Januar diskutieren zum Thema „Demokratisiert Euch! Zu den Chancen gesellschaftlicher Politisierung gegen den Rechtsruck“

 

Hermann Gröhe, MdB, Beauftragter für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag

Saba-Nur Cheema, Leiterin Pädagogik der Bildungsstätte Anne Frank – Zentrum für politische Bildung und Beratung Hessen

Marina Chernivsky, Leiterin des Kompetenzzentrums für Prävention und Empowerment der Zentralen Wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST)

Moderation:
Jo Frank, ELES-Geschäftsführer und Projektleiter der Dialogperspektiven

Semra Kızılkaya, Teilnehmerin der Dialogperspektiven

Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion!

 

Zum Hintergrund:
Bieten die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Erosionen durch den Rechtsruck in Deutschland und Europa womöglich auch Chancen? Führen anti-demokratische Entwicklungen in Deutschland und Europa zu einer Aktivierung neuer demokratischer und politischer Bündnisse? Welches Potential liegt in der religiösen und weltanschaulichen Pluralität unserer Gesellschaft und welchen Beitrag können die Religionsgemeinschaften zu einer neuen Form politischer Partizipation leisten?

Der politische Einfluss rechtspopulistischer und nationalistischer Parteien in Europa steigt stetig. In vielen EU-Mitgliedstaaten, darunter Italien, Spanien Ungarn, Österreich, Polen sitzen Rechtspopulisten in der Regierung, und auch in Deutschland ist seit der letzten Bundestagswahl mit der AfD eine rechtspopulistische und nationalistische Partei im Parlament vertreten – als drittstärkste Kraft. In Hinblick auf die Europawahl im Mai 2019 wird befürchtet, dass der deutliche Rechtsruck die Destabilisierung der EU weiter vorantreiben werde.

Europäische Gesellschaften grenzen Geflüchtete aus, religiöse Minderheiten müssen um Grundrechte kämpfen, anti-feministische, sexistische, rassistische, antisemitische und islamfeindliche Positionen bestimmen zunehmend gesellschaftspolitische und mediale Diskurse. Die politische und gesellschaftliche Polarisierung nimmt zu, europäische Gesellschaften drohen auseinander zu driften.
Angesichts dieser Entwicklungen kann nicht mehr nur von einer Krise gesprochen werden, sondern von tiefgreifenden politischer und gesellschaftlicher Erosionen, die gar den Beginn einer präfaschistischen Phase befürchten lassen.

Wir müssen uns fragen, was all diese Entwicklungen für uns bedeuten. Und „uns“ meint hier tatsächlich „uns alle“. Kein Partikular-„Uns“, nicht die jüdische/muslimische/christliche/buddhistische/hinduistische usf. Gemeinschaft, sondern „uns“ als Bürgerinnen und Bürger, „uns“ als Gesellschaft.

Zeitgleich formieren sich neue Formen von politischem Aktivismus und Protest gegen das Erstarken anti-demokratischer Kräfte. Darunter finden sich zunehmend Stimmen und Positionen, die bisher nicht Teil des politischen Diskurses waren oder nicht sichtbar wurden. So positionieren sich beispielsweise religiöse Gemeinschaften und rufen zu Solidarität auf. Neue, pluralistische Formen politischer Partizipation sind die Folge.

Welche Allianzen entstehen? Welche Rolle spielen Religionsgemeinschaften in der Entstehung neuer Allianzen? Welches politische Potential steckt in Hashtag-Aktionen wie #metoo, #metwo und Großdemonstrationen wie #unteilbar? Kann diese politische Energie in politischer Mitbestimmung münden und damit zu Veränderung führen?

Unter dem Titel „Demokratisiert Euch!“ diskutieren Hermann Gröhe, MdB, Saba-Nur Cheema und Marina Chernivsky mit den Dialogperspektiven über die Chancen gesellschaftlicher Politisierung gegen den Rechtsruck.

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