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Petul

Ein Hufeisen mit dem offenen Ende nach oben ist ein Gegenstand mit großer kulturübergreifender Symbolkraft. In Romanes ist das Wort für Hufeisen „petul“. In einigen Roma*-Volksmärchen heißt es, dass eiserne Gegenstände die Kraft haben, den Teufel oder böse Geister abzuwehren. Daher wurden Hufeisen über Zelteingänge gehängt oder an Wagen oder Häuser genagelt. Viele Roma* befestigen Hufeisen an den Kühlergrills ihrer Fahrzeuge, um Glück zu haben und um anderen Roma* zu zeigen, wer sie sind. Schmuck mit dem Hufeisenmotiv ist daher auch sehr beliebt. Für viele Roma* und Sinti* war ein Leben ohne Pferde in der Vergangenheit undenkbar. Dies gilt für eine kleine Gruppe von Roma* und Sinti* bis heute. Das Pferd war gleichzeitig Transportmittel, Einkommensquelle und Haustier. Hinsichtlich ihrer Würde werden Pferde in vielen Communities auf eine Ebene mit Menschen gestellt. Viele Roma*-Familien waren Hufschmiede. Das führte dazu, dass einige von ihnen Nachnamen wie Smith, Schmidt, Herrera und ähnliche trugen.