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2015201607072017

Die Installation der britischen Künstlerin Delaine Le Bas arbeitet mit verschiedenen Materialien: Ein Spiegel, eine Holzwäscheklammer, Lavendel und die goldene Münze tragen je persönliche Erinnerungsmomente der Künstlerin in die Installation und verweisen auf Codes in den Roma*- und Traveller*-Communities. Der Spiegel reflektiert den „bösen Blick“ zurück auf sich selbst und wehrt den voyeuristischen Blick der Mehrheitsgesellschaft auf Roma* ab. Die goldene Münze zeigt das Bild des Heiligen Georg, einem Schutzpatron der Roma* sowie vieler weiterer Gruppen weltweit. Dennoch wird das Kreuz des St. Georg in Großbritannien ironischerweise auch als nationales Symbol genutzt.

Der Lavendel symbolisiert einen Tauschgegenstand, den britische Roma*-Frauen als Glücksbringer in Armkörben auf ihren regelmäßigen Touren zu ihren Stammkunden trugen, mit denen sie oft vertrauensvolle Beziehungen pflegten. Durch den Verkauf wurden die Frauen finanziell von ihren Männern unabhängig.

Auch die Wäscheklammern waren eine wichtige Einnahmequelle für viele britische Roma* und Traveller*, da die Produktionskosten niedrig waren. Die Urgroßeltern der Künstlerin haben sie sowohl an Einzelpersonen als auch an Läden mit Haushaltswaren verkauft.

Die Künstlerin hat den Spiegel 2015 vom Maxim Gorki Theater für Hamze Bytyçis Performance „Hilton Zimmer 437“ erhalten. Die Wäscheklammer wurde von Chris Penfold für Delaine Le Bas‘ Performance „Romani Embassy“ in London 2015 hergestellt. Die Installation wurde erstmals bei der Eröffnung des ERIAC in Berlin 2017 gezeigt.