Statement zur Rede der Bundestagsabgeordneten Alice Weidel am 16. Mai 2018 im Deutschen Bundestag

Die Äußerungen der AfD-Bundestagsabgeordneten Alice Weidel während ihrer Rede am 16. Mai 2018 im Deutschen Bundestag machen uns wütend.

Vollverschleierte Frauen zu bezeichnen mit dem Plural des vermeintlichen Gegenstands, mit dem sie sich bedecken („Burkas“) und sie damit zu entmenschlichen, alle Menschen mit Kopftuch mit dem Begriff „Kopftuchmädchen“ zu degradieren und das Bild des gewalttätigen, ausländischen Mannes („Messermann“) zu verwenden, bedeutet, sich eindeutiger, rassistischer Bilder zu bedienen. Sprache hat Konsequenzen. Rassistische, sexistische Sprache hat dementsprechende Folgen.

Die religiöse, ethnische und kulturelle Pluralität und Vielfalt der Menschen in unserer Gesellschaft ist Grundlage für unsere Arbeit. Diese Arbeit wäre nicht möglich, ohne die vielen engagierten Teilnehmer_innen, Partner_innen und Mitstreiter_innen, mit denen wir Tag für Tag unser Kräfte und Ressourcen bündeln, Allianzen bilden und für gemeinsame Überzeugungen und Ziele einstehen, um unsere Gesellschaft zu gestalten. Eine Gesellschaft, die vielfältig und divers ist; eine Gesellschaft, in der Menschen vielfältiger religiöser, weltanschaulicher und sexueller Orientierung, ethnischer Herkunft und Gender-Identitäten gehört werden und gleichberechtigt teilhaben können. Eine Gesellschaft, die politisch ist und kontrovers.

Wir sind bestärkt in unserer Überzeugung, uns weiter zu engagieren: gegen (antimuslimischen) Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und für ein friedliches und von gegenseitigem Respekt geprägtes Miteinander in unserer pluralistischen Gesellschaft.

Wer sich weiter auseinandersetzen möchte mit dem Zusammenhang zwischen Sprache und Diskriminierung und antimuslimischen Stereotypen, insbesondere zu muslimischen Frauen, findet im Folgenden einige. Wir freuen uns über weitere Empfehlungen oder andere thematische Anregungen von Euch und Ihnen!

Das Dialogperspektiven-Team

 

Bundeszentrale für politische Bildung (2012): Sprache und Ungleichheit

 

Dr. Silvia Horsch (2015): Muslimische Frauen: Einseitige Zuschreibungen und vielfältige Realitäten 

 

Iman Attia (2010): Intersektionale Perspektiven auf Diskurse zu „der muslimischen Frau“

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