Rückblick auf das Herbstseminar 2018 „Religion und Technologie“

Mit dem Herbstseminar 2018 zum Thema „Religion und Technologie“ sind die Dialogperspektiven erfolgreich in das vierte Programmjahr 2018/19 gestartet. Vom 26. bis 30. September 2018 fand das erste von zwei Seminaren dieses Programmjahrs im Seminarhaus Shanti des Yoga Vidya Instituts in Horn-Bad Meinberg statt. Während fünf intensiver Tage haben die insgesamt 42 Teilnehmer_innen unseres Programms, darunter zahlreiche Teilnehmer_innen aus dem dritten Programmjahr, die sich für die Fortsetzung ihrer Teilnahme entschieden haben, gemeinsam gearbeitet, diskutiert und ihre jeweilige religiöse, spirituelle und weltanschauliche Praxis gelebt.

Den Kern des inhaltlichen Programms bildeten die vier themenspezifischen Arbeitsgruppen unter der Leitung von Stephan Raab (Identität im Internet – Parallelen zur „Leitkultur“- Debatte?), Professor Dr. Frederek Musall (Gottes Würfel – Positionen und Perspek-tiven zum Verhältnis von Religion, Wissenscha­ft und Technik), Dr. Alexander Graeff („Die göttliche Reinheit des Cyberspace“ – Sci-Fi-Religionen und Konzepte theologischer Technikrezeption) und Nadine Reinhardt (Transhumanismus – Heilsversprechen, Hiobsbotschaft­ oder Illusion?).

Abgerundet wurde die gemeinsame Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Religion und Technologie zum einen durch ein Podiumsgespräch (#religion – Religionen und Weltanschauungen im digitalen Raum) mit den Netzaktivistinnen Safiyye Arslan, Sarah Egger und Iris Battenfeld, zum anderen durch Vorträge von Christopher Coenen vom Karlsruher Institut für Technologie (Die transhumanistische Apotheose der Menschheit) und Filmemacher und Autor Philipp von Becker (Europa und die digitale Weltordnung – Auf dem Weg in den „smarten“ Kontrollstaat oder Chance für eine emanzipatorische Politik?).

Neben der inhaltlichen Arbeit spielte die gemeinsame religiöse Praxis während der Seminartage eine zentrale Rolle: Mit einer Einführung in die Praxis des islamischen Freitagsgebets, einer gemeinsamen Kabbalat Shabbat Feier, einem ökumenischen Gottesdienst sowie geistigen Impulsen zu unterschiedlichen Praxen des islamischen Aschura-Festes, zum biblischen Buch Kohelet und zur religiösen Praxis des jüdischen Sukkotfestes gab es zahlreiche Gelegenheiten, religiöse Praxis miteinander zu entdecken. Das Programm wurde durch die religiösen Begleiter_innen Dr. Ayşe Başol, Max Feldhake sowie Dr. Volker Grunert gemeinsam mit den Teilnehmer_innen vorbereitet und durchgeführt.

Ergänzt wurde das Seminarprogramm durch verschiedene Dialog- und Reflexionsformate, in  denen die Teilnehmer_innen unter Anleitung von Dialogperspektiven-Alumna Kristina Schneider und Teilnehmerin Liora Jaffe über aktuelle gesellschaftliche und politische Fragestellungen sowie über unterschiedene Aspekte von Identitätskonstruktionen reflektieren und diskutieren konnten. Zahlreiche Möglichkeiten für Rückzug und Gebet ermöglichten zudem Räume für individuellen Austausch unter den Teilnehmer_innen.

Es waren fünf intensive Tage des Austauschs, des Voneinander-Lernens und der Diskussionen, voller besonderer Momente und Begegnungen – unser Dank gilt allen Referent_innen, den religiösen Begleiter_innen und unseren Teilnehmer_innen für ihre Offenheit, ihr Engagement und ihre Unterstützung!

 

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